Sands

Sands, Lynsay Sands-Argeneau-Vampir-7,9-12

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Roman
Ins Deutsche übertragen
von Ralph Sander
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Für Dave. Danke für all deine Hilfe, Mr Spice.
Ein besonderes Dankeschön geht an Daniela Brodner,
die mir geholfen hat, einen Namen für Lissiannas
Baby zu finden.
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Marguerite wusste nicht genau, was sie geweckt hatte. Vielleicht ein
Geräusch. Vielleicht auch, dass der aus dem Bad ins Zimmer fallende
Lichtschein für einen Moment unterbrochen worden war. Möglicher-
weise aber auch schlicht ihr Überlebensinstinkt. So oder so war sie von
einer Sekunde auf die nächste hellwach, riss die Augen auf und be-
merkte eine dunkle Gestalt, die sich über sie beugte. Jemand stand ne-
ben ihrem Bett, so düster und unheilvoll wie der Tod. Sie hatte den Ge-
danken noch nicht zu Ende gedacht, als sie sah, wie die Gestalt mit bei-
den Händen etwas in die Höhe hob. Sie erkannte die Geste aus ihrer
Jugend wieder, als der Umgang mit Schwertern und ähnlichen Waffen
noch an der Tagesordnung gewesen war. Instinktiv rollte sie sich zur
Seite, während der Angreifer zum tödlichen Schlag ausholte.
Als Marguerite auf den Boden plumpste, hörte sie, wie die schwere
Klinge die Matratze traf. Aus ihrem erschrockenen Aufschrei wurde ein
frustrierter Fluch, weil sie sich im Bettzeug verheddert hatte. Da der
Unbekannte mit seinem Schwert aufs Bett gestiegen war und erneut
ausholte, gab sie den Kampf mit dem Laken auf und griff stattdessen
nach der Nachttischlampe, um den Hieb zu blockieren.
Der Aufprall ließ einen dumpfen Schmerz durch ihren Arm schie-
ßen, und ein weiterer Schrei kam ihr über die Lippen. Sie wandte den
Kopf ab von den Funken, die durch den Kontakt von Metall auf Metall
durch die Dunkelheit sprühten, und dankte insgeheim dafür, dass
das
Dorchester
ein Fünf-Sterne-Hotel mit hochwertigen Nachttisch-
lampen war, die einem Schwerthieb standhielten.
„Marguerite?“ Dem Ruf folgte ein Klopfen an die Verbindungstür
zum Rest der Suite. Sie und ihr Angreifer hielten gleichzeitig inne und
sahen zur Tür. Ihr Angreifer musste sich in dem Moment entschieden
haben, es nicht mit zweien ihrer Art aufzunehmen, also sprang er vom
Bett und eilte zur Balkontür.
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„So nicht, Freundchen“, murmelte sie, ließ die Lampe los und rap-
pelte sich auf. Sie würde ihren Angreifer nicht davonkommen lassen,
nur damit der später zurückkehren und einen erneuten Anschlag auf ihr
Leben verüben konnte. Dummerweise hatte sie in ihrem Eifer aber das
um ihre Beine gewickelte Bettlaken vergessen, sodass sie noch keinen
Schritt getan hatte, als sie der Länge nach hinschlug.
Sie biss die Zähne zusammen, um den Schmerz zu unterdrücken,
und schaute zur Balkontür, wo soeben die Vorhänge aufgerissen wur-
den. Sonnenschein fiel durchs Fenster in den Raum, und Marguerite
sah, dass ihr Angreifer komplett in Schwarz gekleidet war. Stiefel, Ho-
se, langärmeliges Hemd – alles in Schwarz. Und dazu auch noch ein
schwarzes Cape und schwarze Handschuhe. Plötzlich drehte er sich zu
ihr um und ließ sie erkennen, dass sein Gesicht hinter einer schwarzen
Maske verborgen war. Dann trat er hinaus auf den Balkon und ließ die
Vorhänge genau in dem Moment zufallen, als die Schlafzimmertür auf-
flog.
„Marguerite?“ Mit sorgenvoller Miene kam Tiny zu ihr gelaufen.
Sie fuchtelte wild mit den Händen herum und zeigte auf die Balkon-
tür. „Er entwischt uns!“
Tiny stellte keine Fragen, sondern änderte prompt seine Richtung
und eilte zum Balkon. Marguerite schaute ihm verdutzt nach, da ihr
bewusst geworden war, dass der Mann nichts weiter trug als eine Bo-
xershorts aus goldfarbener Seide, auf deren Rückseite ein großes rotes
Herz prangte. Vor Erstaunen bekam sie den Mund nicht mehr zu, aber
als Tiny zwischen den wallenden Vorhängen verschwand, stockte ihr
vor Sorge auf einmal der Atem. Sie hatte einen unbewaffneten und fast
nackten Mann auf ihren fliehenden Angreifer gehetzt – der ein Schwert
besaß!
Fluchend konzentrierte sie sich darauf, ihre Beine aus dem Laken zu
befreien. Jetzt, da ihr Leben nicht länger in Gefahr war, stellte das na-
türlich überhaupt kein Problem mehr dar. Aufgebracht lief sie ums Bett
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